Microsoft setzt umstrittene Rückruf-KI-Funktion auf unbestimmte Zeit aus

Microsoft hat nach der Einführung seines neuen Produkts einige turbulente Wochen hinter sich Copilot+ PCs , bei denen künstliche Intelligenz (KI) im Mittelpunkt steht. Eines der am meisten diskutierten Features, Recall, wurde von Experten schnell als „Sicherheitskatastrophe“ bezeichnet. Nach erheblicher Kritik hat Microsoft nun beschlossen, den Start von Recall auf unbestimmte Zeit zu verschieben und mehrere wesentliche Änderungen vorzunehmen.

Hintergrund und Kritik

Recall ist darauf ausgelegt, regelmäßig Screenshots der Benutzeraktivitäten zu erstellen und mithilfe von KI eine durchsuchbare Zeitleiste zu erstellen. Die Funktion wurde ursprünglich als Teil der Copilot+-PCs von Microsoft eingeführt, stieß jedoch schnell auf Widerstand von Sicherheitsexperten und Benutzern, die sich Sorgen um den Datenschutz und die Sicherheit einer ständigen Überwachung machten.

Kevin Beaumont, ein bekannter Cybersicherheitsexperte, entdeckte, dass die Recall-Datenbank ursprünglich im Klartext gespeichert war, was sie anfällig für Malware-Angriffe machte. Dies führte zusammen mit den Bedenken anderer Sicherheitsexperten zu einer Welle negativer Publizität und Forderungen nach Änderungen.

Reaktion und Änderungen von Microsoft

Als Reaktion auf die Kritik hat Microsoft mehrere wesentliche Änderungen vorgenommen, um die Sicherheit und den Datenschutz rund um Recall zu verbessern. Erstens wird Recall nun eine Opt-in-Funktion anstelle einer Opt-out-Funktion sein, was bedeutet, dass Benutzer sich während der Einrichtung von Windows 11 aktiv dafür entscheiden müssen, die Funktion zu aktivieren.

Um die Datenintegrität und -sicherheit zu gewährleisten, hat Microsoft mehrere Schutzebenen eingeführt. Dazu gehört die „Just-in-Time“-Entschlüsselung, bei der Snapshots erst entschlüsselt werden, nachdem sich der Benutzer mit Windows Hello authentifiziert hat. Darüber hinaus können Benutzer Recall jetzt pausieren, filtern, von welchen Anwendungen und Websites Snapshots erstellt werden, und die Funktion jederzeit deaktivieren.

Hier ist der überarbeitete Microsoft-Blogbeitrag mit detaillierten Informationen zu den Neuigkeiten:

Heute veröffentlichen wir ein weiteres Update zur Recall-Funktion (Vorschau) für Copilot+-PCs. Recall wird nun von einer Vorschau, die am 18. Juni 2024 für Copilot+-PCs allgemein verfügbar war, zu einer Vorschau übergehen, die in den kommenden Wochen nur im Windows Insider-Programm (WIP) verfügbar sein wird. Nachdem wir von unserer Windows-Insider-Community wie üblich Feedback zu Recall erhalten haben, planen wir, Recall (Vorschau) bald für alle Copilot+-PCs verfügbar zu machen.

Wir passen das Veröffentlichungsmodell für Recall an, um das Fachwissen der Windows Insider-Community zu nutzen und sicherzustellen, dass das Erlebnis unseren hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entspricht. Diese Entscheidung basiert auf unserem Engagement, allen Kunden ein zuverlässiges, sicheres und robustes Erlebnis zu bieten und zusätzliches Feedback einzuholen, bevor wir die Funktion allen Copilot+-PC-Benutzern zur Verfügung stellen.

Was bedeutet das für Benutzer?

Obwohl Recall weiterhin als Teil des Windows Insider-Programms verfügbar ist, wurde der öffentliche Start auf unbestimmte Zeit verschoben. Benutzer, die die Funktion gerne ausprobieren möchten, müssen sich für das Insider-Programm anmelden, bei dem das Feedback der Benutzer dazu genutzt wird, die Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit der Funktion weiter zu verbessern.

Microsoft hat wiederholt sein Engagement für die Bereitstellung einer sicheren und zuverlässigen Benutzererfahrung betont. Copilot+-PCs werden mit erweitertem Firmware-Schutz und dem Pluton-Sicherheitsprozessor ausgestattet, der auf Zero-Trust-Prinzipien basiert, um das Risiko von Datendiebstahl zu minimieren.

Die Zukunft von Recall

Es gibt zwar keinen konkreten Zeitplan für die Veröffentlichung von Recall, es ist jedoch klar, dass Microsoft sich dafür einsetzt, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um sicherzustellen, dass die Funktion den höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Dazu gehören fortlaufendes Feedback der Windows Insider Community und weitere Anpassungen auf Basis von Nutzererfahrungen und Expertenbewertungen.